Jahresrückblick 2024

Liebe Mitglieder und Freunde des Freiheit e.V.,

wieder ist ein Jahr vergangen, und wie immer verging die Zeit schneller, als man es sich wünschen würde. Es war ein Jahr voller Ereignisse, Herausforderungen und Erinnerungen, das den Verein in vielerlei Hinsicht begleitet und geprägt hat.

Januar

Im Januar starteten wir mit unserer Mitgliederversammlung, die jedoch nur von 11 Personen besucht wurde und damit nicht beschlussfähig war. Trotzdem haben wir uns nicht entmutigen lassen und uns zusammengefunden, um über die Zukunft des Vereins nachzudenken. In einer offenen und konstruktiven Runde haben wir über die kommenden Aufgaben gesprochen.

Februar

Es war ein Jahr voller Veranstaltungen, die den Verein prägten. Im Februar erreichte uns die traurige Nachricht vom Tod von Alexey Nawalny im russischen Strafvollzug.

Wir nahmen uns Zeit, seiner zu gedenken und das Thema Menschenrechte erneut ins Bewusstsein zu rufen.

Die erste Tandemführung durch die Gedenkstätte mit den Mitarbeitern der Andreasstraße wurde durchgeführt.

März

Ein ganz besonderes Ereignis war die Veranstaltung zu dem Theaterstück „Die Anhörung“, basierend auf dem Buch von Alexander Kobylinski. In Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Andreasstraße und dem Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur organisierten wir diesen Abend, der die Lebensbeichte des Rechtsanwalts Wolfgang Schnur thematisierte und uns tief in die Geschichte der DDR und ihrer politischen Verhältnisse eintauchen ließ.

April/Mai

Im Laufe des Jahres gab es zahlreiche weitere Veranstaltungen, an denen wir aktiv teilnahmen: das Verbändetreffen der UOKG in Berlin, der 27. Bundeskongress der Landesbeauftragten und der SED-Opferbeauftragten in Erkner, bei denen unsere Mitglieder den Verein tatkräftig vertreten haben. Gleichzeitig wurde die Lange Nacht der Museen in Erfurt von anderen aktiven Mitgliedern unserer Organisation in der Gedenkstätte mitgestaltet, was uns die Möglichkeit gab, einem breiten Publikum unsere Arbeit und unsere Geschichte näherzubringen.

Juni

Der 17. Juni, der in Erfurt an der Gedenkstätte Andreasstraße begangen wurde, und das Jubiläum in Arnstadt, bei dem der Thüringer Landtag anwesend war, erinnerten uns an die Bedeutung der Wendejahre und der friedlichen Revolution. Auch wir waren vor Ort, um diese wichtigen historischen Momente zu würdigen. Erfreulich war der Besuch der freiwilligen Feuerwehr Leinefelde, die sich von uns durch die Gedenkstätte führen ließ und mit uns gemeinsam einen lehrreichen Tag verbrachte.

Juli/August

Im Sommer folgte ein weiteres Verbändetreffen der UOKG in Berlin, und unsere Mitglieder vertraten den Verein beim Pan-Europäischen Picknick in Sopron – ein symbolischer Moment der Zusammenarbeit und des Dialogs über Grenzen hinweg.

September

Das Bürgerfest war ein weiteres Highlight des Jahres. In diesem Jahr wurde der originalgetreue Nachbau des Haft-Transport Barkas des MfS im Innenhof der Gedenkstätte ausgestellt, und unsere Mitglieder gestalteten den Nachmittag mit eindrucksvollen Texten und Lesungen, die die Geschichte von Freiheit und Gefangenschaft emotional veranschaulichten.

Ein weiterer Moment war die hochkarätige Eröffnung der Gedenkstätte Hoheneck. Dorit Bause, eine ehemalige Insassin der Haftanstalt, war für uns vor Ort und erinnerte  durch ihr Dasein  an die Schrecken dieser Zeit, aber auch an den Mut derjenigen, die für ihre Überzeugungen einstanden.

Oktober

Zum Abschluss des Jahres feierten wir das Zeitzeugentreffen am 3. Oktober 2024. Der Höhepunkt des Abends war eine Lesung von Gerd Bause aus seinen Büchern, begleitet von Musik und Texten von Gerd Krambehr und dem Saxophonisten Frank Frai, die uns noch einmal mit ihrer Kunst und ihren Erinnerungen an die bewegende Geschichte der SED-Diktatur teilhaben ließen.

November

Leider war die Mitgliederversammlung im Januar nicht in der Lage, die geplanten Wahlen des neuen Vorstandes durchzuführen, da wir nicht beschlussfähig waren. Dies hat uns im Vorstand sehr betroffen gemacht. Es ist uns bewusst, dass dieser Zustand eine große Herausforderung für den Verein darstellt. Wir sind jedoch entschlossen, in den kommenden Wochen Lösungen zu erarbeiten, um dem Gefühl der Lähmung entgegenzuwirken und neue Impulse für die Zukunft zu setzen.

Trotz dieser Rückschläge blicke ich mit Zuversicht und Dankbarkeit auf das vergangene Jahr zurück. Wir haben vieles bewegt, viele Menschen erreicht und wichtige Themen auf die Agenda gesetzt. Ich möchte allen aktiven Mitgliedern für ihre unermüdliche Arbeit und ihr Engagement danken.

Dezember

Ich wünsche Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit, Ruhe und Erholung sowie einen guten Start ins Jahr 2025. Möge es ein Jahr der Erneuerung, des Wachstums und der gemeinsamen Stärke für Freiheit e.V. werden.

Herzlichst,Lorenz Pagés
Geschäftsführender Vorsitzender Freiheit e.V.