Gründung Freiheit e.V.
Wir organisieren alljährlich ein Zeitzeugentreffen, vergeben alle zwei Jahre den Freiheitspreis, organisieren themenbezogene Veranstaltungen und leisten mit unserer Zeitzeugenarbeit und Mitgliedschaft in der UOKG einen gesellschaftspolitischen Beitrag zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur.
Woher unser Name kommt
Bis die Freiheit triumphiert, ist es ein langer Weg. Das Wort »Andreasstraße« ist in Erfurt über 100 Jahre lang ein Synonym für Gefängnis. Zu DDR-Zeiten steht es außerdem stellvertretend für willkürliche Staatsmacht und Geheimpolizei. Ab 1952 ist hier die Bezirksverwaltung der »Stasi« untergebracht. Fortan teilen sich Volkspolizei und »Stasi« das Gefängnis in der Andreasstraße. Mehr als 5000 politische Häftlinge werden hier bis zum Ende der DDR inhaftiert.
Doch in den Dezembertagen des Jahres 1989 wird die Andreasstraße zum Schauplatz revolutionärer Veränderungen: Erfurterinnen und Erfurter besetzen die »Stasi«-Zentrale in der Andreasstraße – es ist die erste Aktion dieser Art in der DDR. Rasch folgen weitere Städte dem Erfurter Beispiel. Heute hat das Wort »Andreasstraße« seinen Schrecken verloren. Mut und Zivilcourage sind letztlich stärker gewesen als die Fesseln der Angst.
Wie alles anfing
Seit 2002 stand die »Andreasstraße« leer. Der Gebäudekomplex verfiel. Als 2004 das Gerücht aufkommt, der Abriss stehe bevor, reagieren viele Bürgerinnen und Bürger mit Empörung. Forderungen nach einer Gedenkstätte werden laut. Ehemalige politische Häftlinge beginnen mit Führungen durch das Haftgebäude. Bei der Thüringer Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen schließen sie sich 2005 zur »Arbeitsgemeinschaft der Zeitzeugen« zusammen. Hieraus geht Freiheit – Förderverein Gedenkstätte Andreasstraße e.V. hervor. Unser Verein gründete sich am 17. März 2007 in der kleinen Synagoge in Erfurt.
Das Engagement, Besetzung des Gebäudes und Veranstaltungen für die Errichtung einer Gedenkstätte fanden, in den teils internationalen Medien, ein großes Echo. Dies mündete schließlich in eine Kooperation mit der »Stiftung Ettersberg«, welche seit 2012 Trägerin der »Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße« in Erfurt ist. Heute ist unser Verein mit seiner Geschäftsstelle in der Gedenk- und Bildungsstätte fest verankert.