Bundeskongress zur Aufarbeitung der SED-Diktatur 2025 in Berlin
35 Jahre Grundgesetz in den neuen Bundesländern
Anlässlich des 35. Jahrestages der Geltung des Grundgesetzes in den neuen Bundesländern fand in Berlin ein bundesweiter Kongress der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und ihrer Folgen statt. Die Veranstaltung würdigte nicht nur ein bedeutendes Jubiläum der deutschen Demokratiegeschichte, sondern setzte zugleich ein klares Zeichen für Erinnerung, Aufarbeitung und Verantwortung.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner empfing die Teilnehmenden im Roten Rathaus und eröffnete den Kongress. Im Zentrum des Programms stand der Festvortrag von Prof. Dr. Ines Härtel, Richterin des Bundesverfassungsgerichts. Unter dem Titel „Das Grundgesetz als Freiheitsfundament – Erinnerung, Ausgestaltung, Verwurzelung als gemeinsame Aufgabe?“ stellte sie die Bedeutung der Verfassung im Spannungsfeld zwischen Diktaturerfahrung und demokratischer Gestaltungskraft heraus.
In verschiedenen Fachforen diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft aktuelle Fragen der Aufarbeitung: Wie gelingt gemeinsames Erinnern? Welche Rolle kann ein zentrales Mahnmal für die Opfer der kommunistischen Diktatur spielen? Und wie wirksam waren die SED-Unrechtsbereinigungsgesetze in 35 Jahren gesamtdeutschem Recht?
Ein Höhepunkt des Programms war der Besuch im Deutschen Bundestag. Dort traf Bundespräsident a. D. Joachim Gauck auf Berliner Schülerinnen und Schüler zu einem Generationengespräch über „35 Jahre Einheit – Gegenwart und Zukunft“. Das Gespräch wurde von Evelyn Zupke, der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag, moderiert.
Den Abschluss bildete eine feierliche Kranzniederlegung im Parlament der Bäume – einem eindrucksvollen Ort des Gedenkens an die Toten der Berliner Mauer und zugleich Mahnmal gegen Diktatur, Krieg und Gewalt.